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Absicherung in China

von Carl-Ludwig Dörwald

Altersversorgung und Krankenversicherung in China unterlagen in den letzten Jahren enormen Veränderungen. Dazu tragen die administrativen Veränderungen in China bei, aber auch das andere, neue Profil der insbesondere nicht-chinesischen Angestellten, die sich in China auf Jobsuche begeben.

In China ist mit Einführung der kommerziellen Krankenversicherung in den letzten Jahren erhebliches geleistet worden. Zum einen ergänzt diese die recht dürftig gehaltene gesetzliche Krankenversicherung. Zum anderen besteht zum ersten Mal auch die Möglichkeit, in China eine private Krankenversicherung mit globaler Deckung zu erwerben. Im Zuge der vermehrten Verflechtung diverser Volkswirtschaften mit der chinesischen, hat u.a. Deutschland mit China ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen, was auch Auswirkungen auf jeden einzelnen Deutschen im Land hat.  

Das Profil der in China angestellten ausländischen Mitarbeiter hat sich erheblich verändert. Waren es früher nur die sogenannten Expats, die dort in leitenden Stellungen und mit einem kompletten Absicherung-Paket anzutreffen waren, finden sich nun immer öfter auch Personen, die über diese Absicherung nicht mehr verfügen, die sich also selbst darum kümmern müssen.

Die folgenden Zeilen sollen eine erste Hilfe darstellen für den zuletzt genannten Personenkreis. Hier tauchen die folgenden Fragestellungen auf:

1. was mach ich mit meiner gesetzlichen Rentenversicherung, Krankenversicherung etc. in Deutschland während der Zeit in China?

2. was geschieht mit mir in China bezüglich der dortigen sozialen Absicherung?

3. was wäre eine gute Krankenversicherung, die mich ggf. auch auf Deutschland Besuch absichert?

Im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Sozialversicherungsabkommen haben Deutsche unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, sich von Teilen der chinesischen Sozialversicherung befreien zu lassen. Da dies kein unkomplizierter Vorgang ist, rate ich dringendst, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

Auch nach Befreiung aus einigen Teilen der chinesischen Sozialversicherung muss u.a. auch in die dortige Rentenversicherung abgeführt werden, und zwar sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer. Wenn das Verlassen des Landes bzw. die Rückkehr geplant ist, kann der Arbeitnehmer dann die Rückzahlung seiner eingezahlten Beträge beantragen, nicht jedoch die des Arbeitgebers.

Damit wären wir bei dem Thema Aufbau einer Altersversorgung. Sicherlich können Sie bis zum Rentenalter in China bleiben, und dort eine Rente beziehen. Doch wird diese Rente minimal sein, und eine große Versorgungslücke entstehen lassen. Somit sollten Sie sich privat um weitere Altersversorgungsmodelle kümmern - genauso wie in Deutschland übrigens auch! Da jedoch der überwiegende Anteil aller Deutschen in China irgendwann wieder nach Deutschland zurückkehrt, empfiehlt sich, den Aufbau einer solchen Altersversorgung nicht unbedingt in China vorzunehmen.

Das Thema Krankenversicherung ist auch äußerst komplex. Sollten Sie in Deutschland gesetzlich krankenversichert sein, so können Sie versuchen, sich die in China angefallenen Kosten bei Ihrer Krankenkasse in Deutschland erstatten zu lassen. Dies sollten Sie schon vor Ihrer Abreise gegenchecken. Sollten Sie privat versichert sein, so sollten Sie vor Ausreise nach China sicherstellen, dass Ihr Krankenversicherer den Schutz auf China ausdehnt. Sowohl bei der gesetzlichen Krankenkasse als auch beim privaten Versicherer haben Sie die Möglichkeit, den Versicherungsschutz ruhen zu lassen. Dies ist insbesondere wichtig für ältere Personen, die schon Altersrückstellungen bei Ihren privaten Versicherern aufgebaut haben oder bei Personen mit "Vorerkrankungen", also Krankheiten, Unfälle oder ähnliches, die in der Vergangenheit passiert sind.

Viele Unternehmen krankenversichern Ihre ins Ausland entsandten Mitarbeiter über sogenannte Expat Krankenversicherungen, wobei das entsendende Unternehmen den Rahmenvertrag mit dem Expatversicherer abschließt. Einzelpersonen werden wohl auch angenommen. In einem mir kürzlich vorgetragenem Fall hat einer dieser Expat Versicherer die Prämie um 100% erhöht, was den Versicherten zur Kündigung brachte. Eine Möglichkeit, die sich seit einigen wenigen Jahren eröffnet hat, ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung direkt in China. Neben den sogenannten Zusatzversicherungen, die also die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung verbessern, gibt es auch sogenannte Top Produkte, die selbstverständlich die Behandlungskosten in allen Privatkliniken in China und im Ausland übernehmen.  Mehrere Anbieter teilen sich diesen Markt und bieten auch Produkte unterschiedlicher Tarife an. Wesentliche Charakteristika sind die geographischen Merkmale und die Höhe und den Umfang der Leistungen. Der bei dem Expat Versicherer kündigende Versicherte wird jetzt wohl eine Police bei einem Versicherer in China zu wesentlich günstigeren Konditionen abschliessen.  

Sie können wählen zwischen Versicherungsschutz nur für China, Greater China, Asien oder Worldwide ex North America oder Worldwide. Der Leistungsumfang ist dreigeteilt, wie in vielen Ländern auch und zwar Inpatient (Ambulant), Outpatient (Stationär) und Dental (Zahnbehandlung). Ein weiteres Merkmal ist das jährliche Gesamtlimit, was die Leistungen des Versicherers beschränkt, aber so hoch gewählt, dass in der Regel keine Probleme daraus entstehen.

Zusammenfassend zum Thema Krankenversicherung haben Sie drei Alternativen:

1. Ihre jetzige beibehalten, doch darauf achten, ob wirklich im Schadenfall gezahlt wird.
2. Abschluss einer sogenannten Expat Versicherung mit Ruhestellung Ihrer bisherigen Krankenversicherung.
3. Abschluss einer privaten Krankenversicherung vor Ort in China mit Ruhestellung Ihrer bisherigen Krankenversicherung.

Ein weiteres sehr wichtiges Thema ist die Absicherung in rechtlichen Angelegenheiten. Sollten Sie in leitender Position sein, empfiehlt sich dringendst den Abschluss einer Directors & Officers (D&O) Liability Versicherung, die Ansprüche gegen Sie in Erfüllung Ihrer beruflichen Tätigkeiten als Vorstand oder Aufsichtsrat abdeckt.

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Carl-Ludwig Dörwald
Managing Director

 

 

 

 


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